Landschftsplege

Pflanzungen im Hohlweg von Steinbuch

Die Echte Mehlbeere wächst gewöhnlich als mittelgroßer Baum, der bis zu 10 Meter Höhe erreicht. Die Wurzeln dringen ziemlich tief in den Boden ein und stabilisieren in unserem Fall die Hohlböschung. Die nektarführenden Blüten werden durch Insekten bestäubt und sind darüber hinaus auch als Bienenweide von Bedeutung.

 

 

                                                                                                                                                                  Echte Mehlbeere (Sorbus aria)

Karl Born und Gerhard Reichert bei der Pflanzung


Pflegemaßnahmen im Hohlweg von Steinbuch

Am 5. Februar wurde der Hohlweg auf seiner gesamten Länge von 280m freigeschnitten. Dazu gehörten alle Pflanzentriebe die in den Weg hineingewachsen waren, somit ist eine momentane Wegbreite von 2-2,5m frei von Brombeerranken, anderen dornigen Gewächsen frei begehbar. Was sicherlich, bis auf kleine Korrekturen, das gesamte Jahr über einen begehbaren, sehr schön erhaltenen Hohlweg zum bewandern ermöglicht.

Sieben aktive NABU-ler*innen haben diese Arbeiten bestens koordiniert ausgeführt, das Schnittgut des Knöterichs und Brombeeren gleich auf 2 Pkw- Anhänger geladen, die dann am nachfolgenden Montag in die Grünschnitt-Kompostierungsanlage nach Brombachtal gefahren wurden.

Im oberen Bereich waren die komplette Hangseite und der Weg komplett von dem Neophyten Sachalin Knöterich überwuchert. Diese sich stark ausbreitende Pflanze verdrängt unsere einheimische Fauna, deshalb werden wir auch übers Jahr hinweg noch einige Male an dieser Stelle mähen müssen. Nach und nach soll diese Böschung wieder mit einheimischen Feldgehölzen bepflanzt werden.

 

Die Hohl in Steinbuch            Bild : Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation
Die Hohl in Steinbuch Bild : Hessisches Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation

In der Hohl                                                                                                                                                                  Fotos aus der Hohl von Horst Bukalo


Insektenhotel am DGH von Steinbuch

Zu einer der vielfältigen Arten- und Biotopschutzmaßnahmen der NABU-Gruppe Steinbuch-Michelstadt gehört die Anlage von Blühflächen und Blühstreifen. So konnte nun rechtzeitig vor den wärmer werdenden Tagen, mithilfe einiger Jugendlichen, ein Insektenhotel fertiggestellt werden.

Bereits Ende 2018 wurde auf einer kleinen Rasenfläche an der Bushaltestelle von Steinbuch, Am Dalles, eine Schautafel aufgestellt: „Die Blumenwiese im Jahreswechsel“.  Aus dem intensiv genutzten Rasen wurde auf Initiative des Ortsbeirates eine Blühfläche, die bereits in 2019 vielen Insekten Nahrung bot.

 

Blühfläche: Am Dalles in Steinbuch  Fotos. NABU Richard Ratz

Jetzt war noch die auf der Rückseite für ein Insektenhotel vorgesehene Nische zu befüllen. So haben Jugendliche unter Leitung von Richard Ratz über den Winter die Brutstätten für Wildbienen und Co. vorbereitet und Anfang März eingebaut. Dieses bietet zahlreichen verschiedenen Wildbienen, Wespen und anderen Kleintiere einen wichtigen und wertvollen Brut- und Lebensraum. So schätzt mitunter die solitär lebende Mauerbiene ab März die Vertiefungen in Ziegeln oder Hölzern, um ihre Eier dort hinein zu legen und ihrem Nachwuchs gute Startbedingungen zu bieten. Aus Steinbacher Ton hatten die jungen Naturschützer, um Richard Ratz, zuvor selbst einen Teil der verwendeten Ziegel hergestellt und mit Bambusstengeln als Bruthöhlen ergänzt.

 

Fertigstellung des Insektenhotels  Fotos NABU Richard Ratz

Ein Drahtgeflecht verhindert zum einen menschlichen Vandalismus aber auch die Insektenbrut vor futtersuchenden Vögeln.

Insektenschutz ist inzwischen ein Thema geworden, so freut sich die NABU-Gruppe Steinbuch-Michelstadt über die Anfrage des örtlichen Kindergartens "Schneckengruppe“, um sie zu diesem Thema zu unterstützen. Dank des vielfältigen Infomaterials des NABU zu diesem Thema wurde dieser Wunsch umgehend erfüllt, dazu existieren jetzt 2 große Insektenhotels in Steinbuch ( "Am Dalles" und am "NABU Pumpenhäuschen") zum Anschauen und lernen.

 


Pflegemaßnahmen im Hohlweg von Steinbuch

Der nichtbebaute Hohlweg, nördlich des „Rehbacher Weg“ von Steinbuch beginnend, ist schon seit über 30 Jahren von unserer NABU-Ortsgruppe von der Stadt Michelstadt gepachtet. Ziel ist es, den Hohlweg in seiner Art für die Fauna und Flora zu erhalten und trotzdem für kleine landwirtschaftliche Fahrzeuge befahrbar halten. Im Sommer auch ein sehr schöner schattiger Wanderweg in den Rehbacher Wald.

So wurden im Dezember bereits einige umgebrochene Bäume entfernt, ein Teil der Brombeeren zurückgeschnitten und kleine Pflanzinseln für Feldgehölze geschaffen. Dazu wurden einige Wildkirschbäume und Espen entnommen, wie bereits mit unserem Umweltpreis durch GENAU auch schon dokumentiert.

Um nun den Blütenreichtum für die Insektenwelt und für die Winterzeit Nahrung für die Vogelwelt zu erweitern wurden 26 verschiedene Feldgehölze gepflanzt. Am 4. April wurden gepflanzt:

4 Kornelkirsche

4 Schwarzer Holunder

4 Pfaffenhütchen

4 Wacholder

5 Eberesche

5 Liguster

Der Wacholder und der Liguster sollen auch versuchsweise einen Hang vom Knöterich befreien. Bleibt abzuwarten, ob uns das gelingt.

 

Fotos. NABU Gerhard Germann